«When Color Becomes Form»
Die Edition VFO freut sich zur Edition September die Ausstellung «When color becomes form» mit neuen Editionen und vielen neuen Unikaten zu präsentieren. Die Ausstellung zeigt verschiedene Perspektiven und die Wichtigkeit von Farbe im Schaffen der partizipierenden Kunstschaffenden.
Im heutigen künstlerischen Diskurs ist Farbe als formgebendes Element häufig vernachlässigt worden. Farben können einfach anhand bestehender Klassifikationen innerhalb der RGB- oder CMYK-Struktur oder anhand eines RAL- oder Pantone-Fächers angegeben werden. Farbe ist aber vielmehr - sie ist ein konstituierendes Merkmal unserer Wahrnehmung. Farben lassen sich nicht immer so einfach definieren, bestimmen oder reproduzieren, sie existieren als verschiedene Pigmente oder Stoffe und haben je nach Lichteinfall und Perspektive ganz unterschiedliche Ausdruckskraft – man kann sich ihnen annähern, aber sie schwer beschreiben oder anhand von Zahlen klassifizieren. Auch steht man heutzutage immer wieder vor der Frage wie digitale Reproduktionen von Werken, Farbe, Form und Fläche verändern.
Die vorliegenden Arbeiten der aktuellen Ausstellung werden dadurch vereint, dass ihnen die Farbe als formgebende Komponente des Werkes zugrunde liegt. Die Farben wurden angemischt zum Teil überlagert, speziell hergestellt oder anhand industrieller Experimente kreiert.
Vanessa Billys Arbeiten «Mémoire Cellulaire» bestehen aus zwei farblich kontrastierenden Heliogravüren, die jeweils in zwei Farben gedruckt sind. Raphael Hefti kreierte 21 neue Unikate – komplexe Farbkompositionen hergestellt durch industrielle Eingriffe zieren drei Titan- und 18 Aluminiumplatten. Wie zahlreiche Malereien von Andrea Heller zeichnen sich die beiden neuen Lithografien der Künstlerin durch ein Zusammenspiel von transparenten und opaken Flächen mit dunstartigen Farbverläufen aus. Federico Herrero hat erstmals eine randabfallende Lithografie im Stil seiner Malerei geschaffen, die mit sieben satten Farben gedruckt wurde; des Weiteren zeigt er vier kürzlich produzierte minimalistische Monotypien. Renée Levis 27 Monotypien basieren auf einer neuen Farbe, die der Steindrucker Thomi Wolfensberger extra für die Künstlerin gemischt hat und die einzig auf dem Mangan-Pigment basiert. Niklaus Rüeggs Siebdruck zeigt eine Ueberlagerung mehrerer Comic-Seiten, auf denen die narrativen Elemente mit einem Cutter entfernt – sozusagen mit einer schwarzen Fläche überlagert – wurden.
Mit der Ausstellung versuchen wir zu zeigen, welche Rolle das künstlerische Handwerk in Bezug auf Farbigkeit als formgebende Komponente in der Druckgrafik und darüber hinaus immer noch spielt und wie vielseitig und unterschiedlich ein Werk ausfallen kann, je nachdem welche Farbe und Form derselbe Untergrund oder auch ein ähnliches Motiv erhalten.
Sie können Texte mit weitergehenden Informationen zu den einzelnen Werken auf unserer Webseite konsultieren.
Die Arbeiten aus der Ausstellung finden Sie unter folgendem Link:
«When color becomes form».
Für Anfragen oder weitere Informationen schreiben Sie uns gerne auf info@edition-vfo.ch.