Thomas Hirschhorn

*1957, Bern, lebt und arbeitet in Paris

https://www.thomashirschhorn.com

September 2024

  1. Edition «Kleiderbügel», 2024
    Edition «Kleiderbügel», 2024 Kleiderbügel (Metall), Klebeband, Markierstift
    Auflage: 7
    Abmessung: 22,00 x 41,00 x 0,30 cm
    Produktion: Thomas Hirschhorn, Paris

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Bekannt für das Verwandeln banaler Gegenstände in Träger subtiler Botschaften realisiert Thomas Hirschhorn mit einfachen Materialien komplexe Installationen. In seiner neuen Kleinstedition für die Edition VFO benutzte Hirschhorn für ihn typische Materialien, wie einen Einweg-Kleiderbügel und Scotch Tape. Die Quelle für diese Arbeit liegt bei den amerikanischen «Dry Cleaner-Kleiderbügeln», an denen die sauberen Kleider hängen. «WE ❤ OUR CUSTOMERS» steht zum Beispiel auf den dreieckförmigen Papieren, die die Draht- oder Plastik-Aufhänger verzieren. Die mit der Aufschrift «I ❤ Robert Walser» illustrierten Objekte verbinden zwei Aspekte von Hirschhorns Werk: die Wertschätzung für das Einfache und das Geistige sowie eine alltägliche Hommage an das literarische Erbe Robert Walsers.

Ein zentrales Thema in Hirschhorns Werk ist seine Auseinandersetzung mit verschiedenen historischen Persönlichkeiten. Der Künstler realisierte zahlreiche Grossprojekte, die verschiedenen Schriftstellern, Kunstschaffenden oder Philosophen gewidmet wurden, wie beispielsweise das Spinoza Monument (1999 Amsterdam), das Deleuze Monument (2000 Avignon) oder das Gramsci Monument (2013 New York City). 2019 realisierte Hirschhorn in Biel das Grossprojekt «Robert Walser Sculpture», eine begehbare Skulptur, die Walsers Leben und Werk gewidmet war. Walser, dessen Werk sich oft mit den kleinen, unscheinbaren Aspekten des Lebens beschäftigt, scheint eine Inspirationsquelle für Hirschhorns künstlerische Praxis zu sein. Die temporäre Installation diente als Plattform für Lesungen, Diskussionen und künstlerische Interventionen. Sie war ein Manifest für die Bedeutung von Literatur und Kunst im öffentlichen Raum und ein Versuch, Walsers Werk einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Thomas Hirschhorn ist bekannt für seine radikale Ästhetik und die Verwendung von einfachen Materialen wie Klebeband, Karton und Alufolie. Diese Materialien, die normalerweise als minderwertig oder vergänglich angesehen werden, verwandelt er in Kunstwerke, die die Kluft zwischen dem Erhabenen und dem Alltäglichen überbrücken, oder wie er selbst sagen würde, die «universell, wirtschaftlich, integrativ sind, und keinen Mehrwert haben» . Seine Arbeiten sind politisch und sozial engagiert und zielen darauf ab, die Aufmerksamkeit auf Themen wie Ungleichheit, Machtstrukturen und die Rolle der Kunst in der Gesellschaft zu lenken.

Thomas Hirschhorn zeigte kürzlich Einzelausstellungen im MAXXI Roma (2021/22), in der Kunsthal Aarhus (2019) und im Palais de Tokyo in Paris (2014). Seine Werke sind in vielen Sammlungen weltweit, darunter im MoMA in New York, der Tate Modern in London und dem Centre Pompidou in Paris vertreten. Er war mehrfach Teilnehmer der Biennale in Venedig und sein Werk wurde unter anderem mit dem Prix Marcel Duchamp (2000) und dem Prix Meret Oppenheim (2018) gewürdigt.

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