Athene Galiciadis

*1978 Altstätten SG, lebt und arbeitet in Zürich

Mai 2025

  1. Three Sisters I, 2025
    Three Sisters I, 2025 Lithografie
    Auflage: 15
    Bildgröße: 45,00 x 32,00 cm
    Blattgröße: 45,00 x 32,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 580.00
  2. Three Sisters II, 2025
    Three Sisters II, 2025 Lithografie
    Auflage: 15
    Bildgröße: 45,00 x 32,00 cm
    Blattgröße: 45,00 x 32,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 580.00
  3. Three Sisters III, 2025
    Three Sisters III, 2025 Lithografie
    Auflage: 15
    Bildgröße: 45,00 x 32,00 cm
    Blattgröße: 45,00 x 32,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 580.00
  4. Three Sisters IV, 2025
    Three Sisters IV, 2025 Lithografie
    Auflage: 15
    Bildgröße: 45,00 x 32,00 cm
    Blattgröße: 45,00 x 32,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 580.00
  5. Three Sisters V, 2025
    Three Sisters V, 2025 Lithografie
    Auflage: 15
    Bildgröße: 45,00 x 32,00 cm
    Blattgröße: 45,00 x 32,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 580.00
  6. Three Sisters VI, 2025
    Three Sisters VI, 2025 Lithografie
    Auflage: 15
    Bildgröße: 45,00 x 32,00 cm
    Blattgröße: 45,00 x 32,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 580.00
  7. Three Sisters I-VI, 2025
    Three Sisters I-VI, 2025 Alle sechs Werke zusammen
    Auflage: 15
    Bildgröße: 45,00 x 32,00 cm
    Blattgröße: 45,00 x 32,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 3’000.00

Für die Ausstellung «NEOGEO – Décalages féminins» hat Athene Galiciadis eine neue Reihe von Lithografien entwickelt: «Three Sisters I–VI». In diesen Arbeiten setzt sich die Künstlerin erneut mit Mustern, Repetition und symbolischer Bildsprache auseinander. In der lithografischen Serie wird das Gegenständliche abstrahiert: Der lächelnde Mund der Grinsekatze verwandelt sich durch die Wiederholung in ein Muster, während die Schlange zum spielerischen linearen Motiv wird. Mit ihrer wiederkehrenden Bildlogik reflektiert Galiciadis Muster, die unser Leben prägen – seien es gesellschaftliche Normen, visuelle Konventionen oder die alltägliche Routine. Indem sie die Motive freihändig mit dem Pinsel direkt auf den Lithografiestein überträgt – ohne technische Hilfsmittel oder Abklebung – macht sie kleine Abweichungen und Unregelmässigkeiten sichtbar: als bewussten Teil der Komposition. Das sechste Blatt, mit dem gelb durchlaufenden Parallelogramm-Muster, ist ein charakteristisches Beispiel für Galiciadis’ Umgang mit geometrischen Rastern, die durch leichte Verschiebungen, Farbnuancen und intuitive Setzungen belebt werden. Gemeinsam mit der geschwungenen Linie verweist es auf grössere Papierarbeiten der Künstlerin, die in der Graphischen Sammlung ETH Zürich gezeigt werden – und bildet so eine stille Verbindungslinie zu einem zentralen Strang ihres Werks.

Die sechs Motive sind durch Farben, Linien und Formen miteinander verbunden und entfalten sich in einem dynamischen Wechselspiel. Die geschwungene Linie, ein zentrales Element in Galiciadis’ Werk, entwickelt sich hier zu einem spielerischen, fast kalligrafischen Zeichen. Sie erinnert an florale Muster ebenso wie an historische Ornamente oder visuelle Codes. In ihrer Offenheit bleibt sie vieldeutig – und greift zugleich Kiki Smiths Skulptur «Digestive System» (1988) auf: eine Darstellung des menschlichen Verdauungstrakts, die sich als ornamentale Struktur in Galiciadis’ Bildsprache eingeschrieben hat. Auch die Katze mit ihrem aufgesetzten Grinsen verweist auf ein wiederkehrendes Motiv in Galiciadis’ Arbeiten: Die Grinsekatze aus Disneys «Alice im Wunderland» (1951) – ein Charakter, der die Künstlerin seit ihrer Kindheit begleitet – taucht in abstrahierter Form immer wieder in ihrem Werk auf: als Symbol für absurde Gesellschaftsordnungen und schillernde Mehrdeutigkeit. Auffällig ist zudem die visuelle Ähnlichkeit zwischen dem gestreiften Körper der Grinsekatze und den grafischen Strukturen in Galiciadis’ Werk. Die rhythmisch angeordneten Streifen erinnern an die Raster, die ihr Schaffen prägen. So entsteht ein formaler Dialog, der über die ikonografische Referenz hinausweist.

Der Titel «Three Sisters» verweist auf eine traditionelle Praxis aus der Landwirtschaft, wie sie etwa von indigenen Gesellschaften in Nordamerika praktiziert wurde: das Anpflanzen unterschiedlicher Pflanzenarten, die sich gegenseitig im Wachstum unterstützen. Kürbis, Mais und Bohnen etwa bilden gemeinsam ein stabiles Pflanzensystem, in dem jede Art zur Entwicklung der anderen beiträgt. Für Galiciadis wurde dieses Bild zum Modell ihrer Arbeitsweise: verschiedene gestalterische Elemente – neue und alte Motive, wiederkehrende Strukturen, persönliche Bezüge – fügen sich zu einer Struktur, in der sich Gegensätze ergänzen und weiterentwickeln. Die einzelnen Blätter basieren auf einem langjährigen Repertoire und einer kontinuierlichen Recherche, die sich in neue Kontexte übersetzen. Diese subtile Herangehensweise verleiht den Arbeiten eine fragile, fast poetische Qualität. Sie spiegelt die kleinen Brüche und emotionalen Nuancen des Alltags wider. So erscheinen die Lithografien von Athene Galiciadis wie ein fein austarierter Tanz der organischen Wiederholung zwischen Ordnung und Abweichung, zwischen Symbol und Abstraktion – eine Einladung, in die Dynamik dieser Bildwelten einzutauchen und sich den fliessenden Übergängen zwischen Muster und Bedeutung hinzugeben.

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