Louisa Gagliardi

* 1989 Sitten, lebt und arbeitet in Zürich

https://www.louisagagliardi.com/

Februar 2025

  1. Players 1, 2025
    Players 1, 2025 Inkjet auf Plexiglas
    Auflage: 20
    Abmessung: 33,00 x 31,50 x 0,50 cm
    Produktion: OK Haller, Zürich

    vergriffen

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  2. Players 2, 2025
    Players 2, 2025 Inkjet auf Plexiglas
    Auflage: 20
    Abmessung: 30,50 x 34,40 x 0,50 cm
    Produktion: OK Haller, Zürich
    CHF 940.00
  3. Players 3, 2025
    Players 3, 2025 Inkjet auf Plexiglas
    Auflage: 20
    Abmessung: 42,00 x 33,50 x 0,50 cm
    Produktion: OK Haller, Zürich

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  4. Players 4, 2025
    Players 4, 2025 Inkjet auf Plexiglas
    Auflage: 20
    Abmessung: 35,70 x 28,60 x 0,50 cm
    Produktion: OK Haller, Zürich
    CHF 940.00
  5. Players, 2025
    Players, 2025 Inkjet auf Plexiglas
    Auflage: 20
    Abmessung: 69,70 x 59,10 x 0,50 cm
    Produktion: OK Haller, Zürich

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Louisa Gagliardis «Players» ist eine mehrteilige Inkjet-Arbeit auf Plexiglas, die die charakteristische Ästhetik der Künstlerin aufgreift – traumhafte, unheimliche Kompositionen, bevölkert von schwer fassbaren Figuren. Entstanden im Zusammenhang mit ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in der Schweiz mit dem Titel «Many Moons» im MASI Lugano, besteht diese Edition aus vier einzelnen Puzzleteilen. Zusammengesetzt ergeben sie ein vollständiges Bild von vier Kartenspielenden, die sich um einen Tisch versammelt haben. Das fragmentierte Format lädt dazu ein, sich mit jedem Teil einzeln zu beschäftigen und gleichzeitig das Gesamtbild zusammenzusetzen. Die einzelnen Puzzlestücke können auch in verschiedenen Anordnungen gehängt werden, wodurch unterschiedliche Interpretationen und Kompositionen entstehen.

Gagliardis digitaler Zeichenprozess ist zentral für ihre Praxis: Ausgehend von Skizzen transformiert sie diese durch akribische Vektorisierung und Farbüberlagerungen, bevor sie sie als digitale Malerei oder Druck auf unkonventionellen Materialien wie Plexiglas, PVC oder Vinyl realisiert. Für diese Edition nutzt die Künstlerin die reflektierende Oberfläche von Plexiglas, die das für ihre Arbeiten charakteristische Zusammenspiel von Licht, Materialität und Tiefenillusion verstärkt. Die entstandenen Bilder schweben zwischen physischer Präsenz und digitaler Distanzierung und betonen den Grenzbereich, in dem ihre Figuren existieren.

In «Players» verkörpern die vier Figuren einen schwebenden Zustand der Animation, der durch die ungewöhnliche Perspektive von oben noch verstärkt wird. Ihre Gesten und Haltungen offenbaren subtile Interaktionen – ein stiller Dialog zwischen Erwartung, Strategie und Schicksal. Die Szene verweist auf die Tradition des Kartenspiels in der Kunstgeschichte, von Cézannes «Die Kartenspieler» bis zu Caravaggios «Die Falschspieler», doch Gagliardis Interpretation reduziert die Erzählung auf einen mehrdeutigen, fast filmischen Moment. Sind die Figuren Verbündete, Gegner oder einfach nur in ihren eigenen Gedanken verloren? Die Künstlerin lässt dies offen und lädt dazu ein, eine eigene Interpretation der Szene zu erschaffen.

Gagliardi beschäftigt sich häufig mit Themen der zeitgenössischen Entfremdung, der digitalen Ästhetik und der Performativität sozialer Rituale. Das Kartenspiel in «Players» kann als Metapher für soziale Interaktionen und Verhandlungen gesehen werden, in denen unsichtbare Dynamiken in einem subtilen Zusammenspiel von Macht, Täuschung und Kameradschaft zum Ausdruck kommen. Die fragmentierte Präsentation der Arbeit unterstreicht zudem die Konzepte von Dissoziation und Perspektive – wie sich Bedeutungen je nach Blickwinkel verändern können.

Die Edition setzt Gagliardis Auseinandersetzung mit der Repräsentation im digitalen Zeitalter fort, in dem die Bilder zwischen Hyperrealität und Immaterialität oszillieren. Indem sie «Players» in vier Teilen zum Leben erweckt, stellt sie konventionelle Erzählstrukturen in Frage und schafft ein Werk, das sowohl als einheitliches Ganzes existiert als auch als unabhängige Kompositionen, von denen jede neue Facetten des sich entfaltenden Spiels enthüllt.

Louisa Gagliardi hatte institutionelle Einzelausstellungen im MASI Lugano (2025) und im Cultuurcentrum Strombeek (2024). Ihre Werke sind in wichtigen Sammlungen vertreten, unter anderem im Musée d’art moderne et contemporain (Mamco) in Genf, im X Museum in Peking und im Tank in Shanghai. Ihre zweite Monografie ist bei Mousse erschienen.

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November 2019

  1. Pique-nique Sauvage 1
    Pique-nique Sauvage 1 Inkjet auf Chromolux und Nagellack
    Auflage: 22
    Blattgröße: 20,10 x 29,00 cm
    Produktion: OK Haller, Zürich

    vergriffen

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  2. Pique-nique Sauvage 2
    Pique-nique Sauvage 2 Inkjet auf Chromolux und Nagellack
    Auflage: 22
    Blattgröße: 20,00 x 33,00 cm
    Produktion: OK Haller, Zürich

    vergriffen

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  3. Pique-nique Sauvage 3
    Pique-nique Sauvage 3 Inkjet auf Chromolux und Nagellack
    Auflage: 22
    Blattgröße: 16,00 x 36,00 cm
    Produktion: OK Haller, Zürich

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Der kreative Prozess von Louisa Gagliardi geht von einer Handskizze aus, die sie mit dem Handy fotografiert, um dann digital fortzufahren. Grafik-Programme sind zentrale Werkzeuge für ihre Kompositionen: Vektorisiert und mit Farbe bearbeitet, werden die Skizzen zu Computerzeichnungen und manchmal nach dem Druck wieder von Hand retuschiert. Wie in ihren grossen Arbeiten auf PVC oder Plexiglas hat sich Gagliardi bei diesen drei Editionen dafür entschieden, von Hand eine Schicht Nagellack auf das Werk aufzutragen, was jedes einzelne Exemplar dem Unikat nahebringt. Neben den technischen Prozessen und der Materialwahl gehört auch die "malerische" Bildwelt Gagliardis zur unverwechselbaren Ästhetik der Künstlerin. Fast immer werden Geschichten von geschlechtsneutralen, asexuellen menschlichen Körpern angedeutet. Dies macht die Figuren abstrakter und erlaubt es dem Betrachter, seine eigene Narration zu projizieren, seine eigenen Protagonisten nachzubilden. Das Handeln der Körper ist jedoch sehr suggestiv und spiegelt die gegenwärtigen Übel der westlichen Gesellschaft wider.
Gagliardi malt die Konsumgesellschaft in all ihrer wohlwollenden Grausamkeit. Sie erklärt, dass mit dem Zugang zu allen Konsumgütern zu jeder Jahreszeit - Erdbeeren im Winter oder Lachs zu allen Mahlzeiten - die Wertschätzung, die Referenzen und der Kontakt mit dem Wesen der Produkte verloren gehen. In der Serie Pique-Nique Sauvage (wildes Picknick) kommen Menschen aus den Fettlinien der Lachsstücke heraus. Einige scheinen zu kämpfen, wortwörtlich aus dem Bild zu steigen und an Volumen zu gewinnen, andere ruhen wie im Schlaf - nach der Feier, Katerstimmung. Wer sind diese Körper in den Lachsstücken, die sich gebärden, als wären sie gefangen oder steckengeblieben Die Zeichnungen sind offen für Interpretationen, sie zwingen aber auch zur längeren Betrachtung, die nötig ist, um die Körper und Objekte überhaupt zu erkennen - eine hohe Konzentrationsanforderung in einer Zeit, in der Apps, News und Social Media unsere Aufmerksamkeit zu monopolisieren versuchen.
Louisa Gagliardis Bilduniversum ist sowohl surreal als auch intim, sinnlich und geheimnisvoll. Ausgehend von Stiftskizzen arbeitet Gagliardi ihre Bilder am Computer aus, indem sie glatte und leuchtende Oberflächen, Licht- und Schattenspiele, Effekte von Transparenz und Tiefe schafft. Die menschliche Figur, die in den Kompositionen der Künstlerin fast allgegenwärtig ist, lädt uns ein, über den Zustand und die Stimmung des Einzelnen in der heutigen Gesellschaft nachzudenken.

Bevor sie sich mehr der Malerei zuwandte, absolvierte Louisa Gagliardi eine Ausbildung in Grafikdesign und Illustration. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Grafikdesign an der École cantonale dart de Lausanne (ECAL) im Jahr 2012 erhielt sie 2014 den Swiss Design Award. Heute stellt sie international in renommierten Galerien aus.
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