Juni 2022

  1. Kleines Schneeglöckchen I, 2022
    Kleines Schneeglöckchen I, 2022 Silbergelatine-Print auf Baryt Papier
    Auflage: 5
    Bildgröße: 19,50 x 19,50 cm
    Blattgröße: 19,50 x 19,50 cm
    Produktion: Tricolor, Zürich

    vergriffen

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  2. Kleines Schneeglöckchen II, 2022
    Kleines Schneeglöckchen II, 2022 Silbergelatine-Print auf Baryt Papier
    Auflage: 5
    Bildgröße: 19,50 x 19,50 cm
    Blattgröße: 19,50 x 19,50 cm
    Produktion: Tricolor, Zürich

    vergriffen

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  3. Kleines Schneeglöckchen III, 2022
    Kleines Schneeglöckchen III, 2022 Silbergelatine-Print auf Baryt Papier
    Auflage: 5
    Bildgröße: 19,50 x 19,50 cm
    Blattgröße: 19,50 x 19,50 cm
    Produktion: Tricolor, Zürich

    vergriffen

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  4. Kleines Schneeglöckchen IV, 2022
    Kleines Schneeglöckchen IV, 2022 Silbergelatine-Print auf Baryt Papier
    Auflage: 5
    Bildgröße: 19,50 x 19,50 cm
    Blattgröße: 19,50 x 19,50 cm
    Produktion: Tricolor, Zürich

    vergriffen

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Anouk Tschanz erforscht den Prozess des Sehens und der Wahrnehmung des Alltäglichen mit Hilfe des Kameraobjektivs. Die visuellen Impulse für die Arbeit der Künstlerin stammen von ausgedehnten Spaziergängen durch Parks, Wälder und botanische Gärten, wo sie ihre Sujets in affektiver Weise auswählt. Für die Edition VFO hat die Künstlerin eine neue Serie von Schneeglöckchen konzipiert, die mit einer Mittelformatkamera aufgenommen und in Kleinstauflagen auf Barytpapier entwickelt wurden. Schneeglöckchen sind seit Jahrhunderten beliebte Zierpflanzen und gehören zu den ersten Blütenpflanzen des Frühlings. Es gibt etwa 20 Arten in der Gattung der Schneeglöckchen und ihre Verbreitung erstreckt sich von Europa bis nach Südwestasien. Das kleine Schneeglöckchen auf den Fotografien ist die einzige in Mitteleuropa wild vorkommende Schneeglöckchenart und gleichzeitig jene, welche am häufigsten in Gärten und Parks kultiviert wird. Wilde Schneeglöckchen sind äusserst seltene Pflanzen, die in ihrer ursprünglichen Form nur an vereinzelten Orten wachsen.

Tschanz fängt die Blüten im Studio bei Tageslicht ein und schafft dabei skulptural anmutenden Kompositionen, die Oberflächenstruktur und Pflanzenform in den Vordergrund rücken. Das Werk erinnert in der streng formalen Ästhetik an Vertreter der Neuen Sachlichkeit wie Karl Blossfeldt oder Albert Renger-Patzsch und lässt sich hier in eine lange Tradition von Natur- und Pflanzenfotografie stellen. Der Künstlerin geht es jedoch nicht um einen wissenschaftlichen Blick auf die Natur. Ihre Herangehensweise kann viel mehr als poetisch begriffen werden, die ein Spannungsfeld zwischen Repräsentation und Abstraktion aufbaut. Bei Tschanz dient Serialität dazu, Spannung zwischen den Einzelbildern zu kreieren und der Fokus auf die Vergänglichkeit der Motive steht im Zentrum. Damit verleitet uns die Künstlerin dazu, immer wieder genauer hinzusehen, um den geheimnisvollen Charakter dieser Naturobjekte und unserer Beziehung zu ihnen zu erkunden, ohne sie dabei zu romantisieren.

Anouk Tschanz‘ letzte Ausstellungen waren in der Coalmine, Winterthur (2021) und bei Longtang, Zürich (2020) zu sehen. Die Künstlerin zeigte in Gruppenausstellungen unter anderem im MCBA, Lausanne (2021), im Museum für Fotografie, Berlin (2019) und im Kunsthaus Langenthal (2018). Ihre Werke sind unter anderem in der Sammlung der Fotostiftung Schweiz, in der Burger Collection und der Kunstsammlung des Kantons Zürich vertreten. DK

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  1. Your Parrot Will Relate I, 2022
    Your Parrot Will Relate I, 2022 Direkter Flachdruck und Prägung
    Auflage: 20
    Bildgröße: 40,00 x 40,00 cm
    Blattgröße: 50,00 x 50,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 360.00
  2. Your Parrot Will Relate II, 2022
    Your Parrot Will Relate II, 2022 Direkter Flachdruck und Prägung
    Auflage: 20
    Bildgröße: 40,00 x 40,00 cm
    Blattgröße: 50,00 x 50,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 360.00
  3. Your Parrot Will Relate III, 2022
    Your Parrot Will Relate III, 2022 Direkter Flachdruck und Prägung
    Auflage: 20
    Bildgröße: 40,00 x 40,00 cm
    Blattgröße: 50,00 x 50,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 360.00
  4. Your Parrot Will Relate IV, 2022
    Your Parrot Will Relate IV, 2022 Direkter Flachdruck und Prägung
    Auflage: 20
    Bildgröße: 40,00 x 40,00 cm
    Blattgröße: 50,00 x 50,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 360.00

Die Bilder für die Lithografien von Sergio Rojas Chaves stammen aus seiner eigenen Sammlung von Handbüchern und Publikationen zur Vogelhaltung. Durch das Sammeln dieser Handbücher identifiziert der Künstler Trends und Ähnlichkeiten zwischen den Praktiken der Vogelhaltung und der Beziehung zwischen Vögeln und Menschen über verschiedene Jahrzehnte hinweg. Der kreisförmige Bildausschnitt unterstreicht die Geste, die Aufmerksamkeit des Betrachters auf einen bestimmten Teil des Bildes zu lenken - die Berührung zwischen dem menschlichen Mund und dem Schnabel des Papageis. Würde man die Bilder vollständig reproduzieren, ginge der Fokus auf die Mund-Schnabel-Interaktion verloren. Der Kreis ist eine Anspielung auf optische Geräte, die für die Vogelbeobachtung und -fotografie verwendet werden, wie z. B. Kameraobjektive, Teleskope und Ferngläser. Auf den mehrschichtigen Lithografien ist jedes Werk mit einem Kreisreliefdruck versehen. Fast so, als wäre ein Kreis aus einer größeren Platte ausgeschnitten worden, kann er als Briefmarken-Illustration der Mensch-Tier-Beziehung interpretiert werden.

Der Fokus auf die Interaktionen zwischen Papageien und Menschen, insbesondere das Schnabel-zu-Mund-Bild, interessiert den Künstler, weil einer der Hauptgründe, warum Papageien als Haustiere gehalten werden, in ihrer Fähigkeit liegt, die menschliche Sprache zu imitieren. Papageien sind hochintelligente Vögel, die sich eine Vielzahl von Lauten merken und imitieren können. In vielen Kulturen werden Papageien aufgrund ihrer "Mehrsprachigkeit" als Bindeglied zwischen Mensch und Tierwelt gesehen. Das Bild eines menschlichen Mundes und eines Papageienschnabels, die zusammenkommen und sich sogar berühren, weist auf die komplexe Beziehung hin, die wir zu Papageien haben – als Haustier, Trend, Freund, oder als Unterhaltung?

Das Werk von Sergio Rojas Chaves verfolgt einen affektiven Ansatz in Bezug auf Natur und Biologie. Der Künstler versucht, die conditio humana und unsere wechselseitige Beziehung zur natürlichen Welt zu analysieren, indem er die Rolle nicht-menschlicher Organismen im täglichen Leben untersucht. Durch die Beobachtung von Birdwatching Gemeinschaften und die Untersuchung der Beziehungen der Menschen zu ihren Pflanzen mit einem ethnografischen Ansatz wirft seine Arbeit ein Licht auf die Art und Weise, wie diese Interaktionen ablaufen.

Sergio Rojas Chaves' letzte Ausstellungen fanden im Country Salts, Birsfelden (2021) und im Lokal-Int, Biel (2022) statt, er hatte Gruppenausstellungen im Centre d'Art Neuchatel (2019), im Arad Art Museum (2019) und im Misk Art Institute in Riad (2022). Derzeit ist er Teil der 8. Biennale Gherdeina in St. Ulrich, Italien, und seine Werke befinden sich unter anderem in der KADIST Collection, San Francisco, oder im MADC (Museo de Arte y Diseño Contemporáneo), San Jose. DK

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  1. NEIGE, 2022
    NEIGE, 2022 Fotogramm, Unikate
    Auflage: 15
    Bildgröße: 100,00 x 75,00 cm
    Blattgröße: 100,00 x 75,00 cm
    Produktion: cadre en seine, Paris
    CHF 1’280.00

In ihrem künstlerischen Schaffen verwandelt Delphine Reist gewöhnliche, uns aus dem Alltag vertraute Objekte in Protagonisten von vielschichtigen Narrativen. Die Künstlerin hinterfragt unsere Beziehung zu Gebrauchsgegenständen wie Werkzeugen, Möbeln oder Hygieneartikeln, indem sie diese zwar ungekünstelt und dennoch kunstvoll in Szene setzt. Nützlichkeit und Funktionalität werden Form und Ästhetik entgegengesetzt, um die Essenz der Dinge beziehungsweise ihren Fetischcharakter aufzuspüren. Indem sich die Künstlerin möglichst unsichtbar macht und einen Raum für assoziative Wahrnehmung schafft, sagt sie viel über die westliche Gesellschaft und schliesslich auch über uns als interpretierende Betrachter:innen aus.

Im Rahmen der aktuellen Edition hat sich Delphine Reist vertieft damit auseinandergesetzt, wie sie ihre dreidimensionalen Installationen und Ready-mades in zweidimensionale Arbeiten auf Papier übersetzen kann. Zum ersten Mal hat sie mit Fotogrammen gearbeitet und für die Edition VFO eine Serie von 15 grossformatigen Unikaten konzipiert. Die imposanten Silhouetten zeigen die Umrisse von Schneeketten, die Reist auf dem lichtempfindlichen Papier ausgelegt hat. Diesem trivialen Gegenstand setzt die Künstlerin eine elegante, raffinierte Ästhetik entgegen. Bewusst spielt sie mit der Polysemie ihrer Bilder: je nach individuellen visuellen Referenzen mögen sie uns an unterschiedliche Objekte erinnern wie einen Basketballkorb, Schmuck oder einen Traumfänger. Mit dem Werk «NEIGE» lädt uns Delphine Reist dazu ein, über den reinen Nutzen von Alltagsgegenständen hinaus zu schauen und uns von der Evokationskraft ihrer Materialität bezaubern zu lassen.

Delphine Reist wurde 2008 mit dem Swiss Art Award ausgezeichnet. Sie zeigt im FRAC Grand Large - Hauts-de-France, Dunkerque vom 11.6 -31.12.2022 und hatte weitere institutionelle Einzelausstellungen im Kunsthaus Pasquart, Biel (2017) und im MAMCO, Genf (2013). Ihre Werke sind unter anderem in den Sammlungen des Centre Pompidou in Paris, des FRAC Rhône-Alpes, des FRAC Grand Large, des Musée d'art du Valais in Sitten und des Kunstmuseums Solothurn vertreten. VH

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  1. Forest Essentials Take Two / Close-up (Bóbe), 2022
    Forest Essentials Take Two / Close-up (Bóbe), 2022 Holzschnitt
    Auflage: 12
    Bildgröße: 42,50 x 58,50 cm
    Blattgröße: 46,00 x 62,00 cm
    Produktion: Hugo Amorim, Lisboa
    CHF 600.00
  2. Forest Essentials Take Two / Long Shot (Bóbe), 2022
    Forest Essentials Take Two / Long Shot (Bóbe), 2022 Siebdruck auf Holz
    Auflage: 12
    Bildgröße: 43,00 x 58,70 cm
    Blattgröße: 46,00 x 62,00 cm
    Produktion: Telmo Chaparra, Lisboa
    CHF 1’200.00

Uriel Orlows künstlerische Praxis basiert auf ortspezifischen Recherchen, deren Output er zu umfassenden Werkkonglomeraten webt. Seit 2015 untersucht Orlow politische und historische Perspektiven der Pflanzenwelt, darunter fällt auch das neue Projekt «Tree School», in dessen Kontext die vorliegenden Arbeiten eingegliedert sind. Der Ausgangspunkt für die neue Werkreihe ist eine Holzbibliothek in Lissabon, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegründet wurde. Diese sogenannten Xylotheken wurden in Europa bereits ab dem Ende des 18. Jahrhunderts zur Untersuchung, Dokumentation und Klassifikation von Holzarten angelegt. Sie können im Lichte der Aufklärung und Taxonomie betrachtet werden und verkörpern die Wichtigkeit von Holz als natürliche Ressource, sei es als Brennstoff, Baumaterial oder – im Kontext einer Kolonialmacht wie Portugal – zur Konstruktion von Schiffen.

Die zwei neuen Arbeiten basieren auf Darstellungen der aus Guinea-Bissau stammenden Baumart Daniellia oliveri. Während «Forest Essentials Take Two / Close-Up (Bóbe)» mikroskopische Aufnahmen der Holzfasern als Holzdruck auf Papier wiedergibt, zeigt «Forest Essentials Take Two / Long Shot (Bóbe) »einen Siebdruck auf Buchenholz, auf dem Orlow Archivfotografien einer dichten Daniellia oliveri Vegetation und eines isolierten Baumes kombinierte. Die Baumart widerspiegelt die Bestände der Lissaboner Holzbibliothek, die hauptsächlich zwischen den 1940er und 1960er Jahren durch Expeditionen in den afrikanischen Kolonien Portugals erweitert wurden und dementsprechend der Erforschung von exotischen Baumarten dienten. Vom Wald zum Holzbrett und von der Faserstruktur zum Papier vollbringen die Werke als Pendants eine vielschichtige Verlagerung vom Grossen zum Kleinen, vom Material zum Nutzen, vom historischen Archiv zur zeitgenössischen Druckgrafik.

Uriel Orlow wurde 2020 mit dem C. F. Meyer Prize ausgezeichnet. Einzelausstellungen waren beispielsweise in der Kunsthalle Mainz (2020) und der Kunsthalle St. Gallen (2018) zu sehen. Orlows Werke sind unter anderem in den Sammlungen der Stadt Zürich, des Kunsthaus Zürich, des Aargauer Kunsthaus und des Kunstmuseum Bern vertreten. VH

Die Produktion dieser Arbeiten wurde durch die Fachstelle Kunstsammlung des Kantons Zürich ermöglicht.

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  1. susceptible, 2022
    susceptible, 2022 Siebdruck und Beflockung
    Auflage: 20
    Bildgröße: 50,00 x 40,00 cm
    Blattgröße: 52,00 x 42,00 cm
    Produktion: Lowrider, Fribourg
    CHF 640.00

Natacha Donzés abstrakt anmutende Werke sind reich an assoziativen visuellen Referenzen. Ausgangspunkt der aktuellen Edition ist eine Ansichtskarte aus den 1960er oder 1970er Jahre, die mit Neonfarben und beflockten Partien in der Tradition der Schwarzlicht-Plakate realisiert wurde. Inspiriert von der euphorisierenden Ästhetik solcher fluoreszierenden Bilder, die generell mit der psychedelischen Subkultur in Verbindung gebracht wird, hat die Künstlerin ihre Edition in kräftig leuchtenden Farben im Siebdruckverfahren und mit der Technik der Beflockung ausgeführt. Das Motiv ist an meteorologische Satellitenaufnahmen und andere Arten von Falschfarbendarstellungen angelehnt. Mit dieser rätselhaften Landschaft evoziert die Künstlerin Themen wie den Klimawandel und Unwetter-Katastrophen.

Die Vermischung von fragmentären Elementen aus heterogenen Bilderwelten wie die der Populärkultur, der Architektur oder der Wissenschaft ist ein wiederkehrender Aspekt in Natacha Donzés vorwiegend malerischer Praxis. In Donzés geheimnisvoll-verführerischen Kompositionen herrscht eine gewisse Sinnlichkeit, die auch in der aktuellen Edition durch die satten Farben und die Haptik der mit Textilfasern beflockten Flächen zum Vorschein kommt. Die Verwendung dieser dekorativen, in der Druckgrafik seltenen Veredlungstechnik widerspiegelt Natacha Donzés Neugierde für handwerkliche Verfahren sowie ihre Offenheit, ihre künstlerische Praxis durch neue Prozesse zu erweitern. Indem sie unterschiedlich konnotierte Ausführungsmethoden kombiniert, hinterfragt Natacha Donzé unsere Tendenz zur Kategorisierung in der bildenden Kunst, im Handwerk und in der Industrie.

Natacha Donzé wurde 2018 mit der Bourse culturelle der Fondation Leenaards ausgezeichnet. Die Künstlerin hat vom 13. Mai bis zum 18. Juni in der Galerie Lange + Pult in Zürich und vom 21. August bis 21. Januar im Kunst(zeug)haus in Rapperswil-Jona Einzelausstellungen. Ihre Werke sind unter anderem in den Sammlungen des Musées des beaux-arts in La Chaux-de-Fonds, der Stadt Lausanne und der Schweizerischen Nationalbibliothek vertreten. VH

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  1. Imbalance I, 2021
    Imbalance I, 2021 Holzschnitt
    Auflage: 20
    Bildgröße: 44,50 x 39,50 cm
    Blattgröße: 52,50 x 46,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 800.00
  2. Imbalance II, 2021
    Imbalance II, 2021 Holzschnitt
    Auflage: 20
    Bildgröße: 44,50 x 39,50 cm
    Blattgröße: 52,50 x 46,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 800.00
  3. Imbalance III, 2021
    Imbalance III, 2021 Holzschnitt
    Auflage: 20
    Bildgröße: 44,50 x 39,50 cm
    Blattgröße: 52,50 x 46,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 800.00
  4. Imbalance IV, 2021
    Imbalance IV, 2021 Holzschnitt
    Auflage: 20
    Bildgröße: 44,50 x 39,50 cm
    Blattgröße: 52,50 x 46,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 800.00
  5. Imbalance V, 2021
    Imbalance V, 2021 Holzschnitt
    Auflage: 20
    Bildgröße: 44,50 x 39,50 cm
    Blattgröße: 52,50 x 46,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 800.00

Die Serie "Imbalance I - V" von Olaf Breuning nimmt Bezug auf seine Werkreihe grossformatiger Holzschnitt-Gesso Malereien, die er 2019 begann. Wie die Malereien stehen auch die neuen seriellen Holzschnitte im Zeichen des Verhältnisses zwischen Mensch und Umwelt und erzählen eine Geschichte über den Klimawandel mit einer satten Farbpalette. Während er für seine grossformatigen Malereien oft industrielles Werkzeug wie Kettensägen sowie vorgefundene Holzteile verwendet, arbeitete er für die vorliegenden, kleineren Werke mit Laserpräzision und Schichtholz. Seine abstrakt-poetischen Landschaften manifestieren sich durch die Kombination verschiedener Hölzer, die in ihrer formal-abstrakten Vielfalt in zahlreichen Variationen und Farben sichtbar gemacht werden. Das Resultat erinnert an Holzbaukästen, die mit kleinen Interventionen immer neue Geschichten erzählen.

Die Rückkehr des Künstlers zu einer einfacheren, handwerklichen Produktionsweise stellt einen Gegensatz zu den schnellen, industrialisierten Methoden der Kunstproduktion dar. Nicht nur damit stellt Breuning die Betrachtenden vor die Fragestellung, ob fortwährender technischer Fortschritt und Wachstum zwangsläufig zu einer gesünderen Umwelt beitragen. Auch die ironische Figur des Menschen, der in zwei der fünf Werke vorkommt, zeigt diesen als eine Art Eindringling, der vom Zentrum des einen Bildes, kopfüber auf der Seite eines anderen landet. Die Blätter illustrieren, wie der Mensch aufgrund seiner selbsternannten zentralen Rolle in der Umwelt das Equilibrium der Natur stört. Im Werk des für seine humoristische Herangehensweise an die Kunstproduktion bekannten Künstlers ist die Ironie ein wichtiger Teil. Sowohl durch die dezidiert satte Farbwahl als auch durch die organisch-lebendigen Formen der Bäume, Kreise, Tropfen und Ebenen vermitteln die Holzschnitte trotz der düsteren Zukunft eine positive Perspektive auf ein umweltbewussteres Zusammenleben.

Olaf Breuning hatte Einzelausstellungen im NRW Forum, Düsseldorf (2015), im Zentrum Paul Klee, Bern (2013) und im Palais de Tokyo, Paris (2011). Er nahm unter anderem an der Whitney Biennale 2008 teil und war in Gruppenausstellungen im Louisiana, Copenhagen (2017), Whitechapel Gallery, London (2015) und im Haus der Kunst, München (2014) vertreten. Seine Werke befinden sich unter anderem in den Sammlungen des Centre Pompidou, Paris und des Kunsthaus Zürich. DK

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  1. Schwarzer Fleck auf weissem Papier I, 2022
    Schwarzer Fleck auf weissem Papier I, 2022 Heliogravüre und Siebdruck
    Auflage: 12
    Bildgröße: 44,00 x 33,00 cm
    Blattgröße: 48,00 x 37,00 cm
    Produktion: Arno Hassler, Crémines & Turbopress, Biel/Bienne
    CHF 580.00
  2. Schwarzer Fleck auf weissem Papier II, 2022
    Schwarzer Fleck auf weissem Papier II, 2022 Heliogravüre und Siebdruck
    Auflage: 12
    Bildgröße: 44,00 x 33,00 cm
    Blattgröße: 48,00 x 37,00 cm
    Produktion: Arno Hassler, Crémines & Turbopress, Biel/Bienne
    CHF 580.00
  3. Schwarzer Fleck auf weissem Papier III, 2022
    Schwarzer Fleck auf weissem Papier III, 2022 Heliogravüre und Siebdruck
    Auflage: 12
    Bildgröße: 44,00 x 33,00 cm
    Blattgröße: 48,00 x 37,00 cm
    Produktion: Arno Hassler, Crémines & Turbopress, Biel/Bienne
    CHF 580.00
  4. Schwarzer Fleck auf weissem Papier IV, 2022
    Schwarzer Fleck auf weissem Papier IV, 2022 Heliogravüre und Siebdruck
    Auflage: 12
    Bildgröße: 44,00 x 33,00 cm
    Blattgröße: 48,00 x 37,00 cm
    Produktion: Arno Hassler, Crémines & Turbopress, Biel/Bienne
    CHF 580.00

Mirko Baselgias neue Arbeiten sind Teil des Projekts «Coprinus Comatus», das bisher aus Serien von Zeichnungen und Gemälden besteht. Die Faszination des Künstlers für den Coprinus comatus (Schopftintling) war der Auslöser für diese Werkreihe. Dieser gewöhnliche Pilz verwendet eine ungewöhnliche Methode zur Verteilung seiner Sporen: In einem Prozess der Selbstverdauung - Autolyse - lösen sich seine Kappe und Kiemen auf und verwandeln sich in eine schwarze, klebrige Tinte, um die Sporen zu verbreiten. Die Selbstzerstörung erhält hier eine unerwartete positive Bedeutung, indem sie das Wachstum der nächsten Generation ermöglicht. Von diesem besonderen Phänomen fasziniert, suchte der Künstler auf den Wiesen nach diesen Pilzen und verwendete ihre Tinte und manchmal auch die Pilze selbst für die Erstellung seiner Werke. In den vier Arbeiten der neuen Edition wurden zwei Kompositionen von Tintenflecken des Schopftintlings auf jeweils zwei verschiedene Rasterhintergründe gedruckt.

Die wichtigste Inspirationsquelle für die vorliegenden Arbeiten ist eine zentrale Passage aus dem «Tractatus logico-philosophicus» (1922) des Sprachphilosophen Ludwig Wittgenstein und seine Überlegungen zur menschlichen Wahrnehmung. Das zentrale Thema ist die Untersuchung der Natur der Sprache und ihrer Fähigkeit, die Realität abzubilden. In der betreffenden Passage verwendet Wittgenstein das Bild eines schwarzen Flecks auf einem weissen Papierblatt, um das Konzept der Wahrheit zu erklären. Er schlägt vor, dass die Form des Flecks beschrieben werden kann, indem man für jeden Punkt auf dem Blatt sagt, ob er weiss oder schwarz ist, dass wir dazu aber erst definieren müssen, unter welchen Umständen ein Punkt weiss und unter welchen Umständen er schwarz ist. Der Autor weist dann darauf hin, dass wenn man verschiedene Arten von Rastern auf ein und dasselbe Blatt anwendet und jedes Mal zählt, wie viele Rasterpunkte auch nur ein bisschen Schwarz enthalten, immer zu einem anderen Ergebnis kommen würde. Diese Analogie wirft unter anderem die Frage nach der Wahrnehmung als einem komplexen Phänomen auf, das nicht nur von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, sondern auch von dem Raster abhängt, das man verwendet.

Mirko Baselgia arbeitet mit einer vielseitigen Palette von Medien und Materialien und beschäftigt sich eingehend mit den Dynamiken und den Strukturen, die unsere Welt kennzeichnen, um die wechselseitigen Beziehungen zu verdeutlichen, die alle lebenden Organismen miteinander und mit ihrer Umwelt verbinden. Begriffe wie Territorium, natürliche Ressourcen und Vergänglichkeit stehen im Mittelpunkt seiner künstlerischen Praxis. Mit seinen subtilen Untersuchungen der Materialität spielt die multisensorische Erfahrung von Kunst in vielen seiner Kreationen eine zentrale Rolle. Seine Werke erforschen und suggerieren neue Möglichkeiten der Gestaltung unserer Interaktion mit der Umwelt und anderen Lebensformen.

Mirko Baselgias institutionelle Ausstellungen waren zuletzt im Kunst(Zeug)Haus, Rapperswil-Jona (2021) und in der Abbatiale de Bellelay (2018) zu sehen. Er war in zahlreichen Gruppenausstellungen unter anderem im Kunstmuseum Chur (2021), Museo Villa dei Cedri, Bellinzona (2020) und dem MUDAC, Lausanne (2019) vertreten. Seine Werke befinden sich unter anderem in den Sammlungen des Muzeum Susch oder dem Bündner Kunstmuseum Chur. Text: Laura Giudici

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