Daniel Karrer

*1983, Binningen, lebt und arbeitet in Basel

https://www.danielkarrer.ch

März 2023

  1. Untitled (Auto), 2022
    Untitled (Auto), 2022 Lithografie + Öl auf Glas
    Auflage: 8
    Abmessung: 21,60 x 26,30 x 3,00 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 1’100.00
  2. Untitled (Tischkante), 2022
    Untitled (Tischkante), 2022 Lithografie
    Auflage: 8
    Bildgröße: 36,20 x 42,30 cm
    Blattgröße: 36,20 x 42,30 cm
    Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
    CHF 600.00

Daniel Karrer hat zwei neue Werke für die Ausstellung «From Object to Ornament» konzipiert. Das erste besteht aus einer Serie mit einem verhüllten Auto. Die Lithografie des Autos wird dabei in einem Künstlerrahmen hinter ölbemaltem Glas präsentiert. Das Blau hat ein immer anderes Schimmern und auch die Höhe der bemalten Fläche variiert von Bild zu Bild. Es ist unklar, ob es sich um eine grafische, rein abstrakte Symbolik handelt oder ob eine politische Aussage dahintersteckt, wie beispielsweise eine Kritik an der Industrieproduktion und den damit verbundenen steigenden Wasserpegeln. Das Motiv des verhüllten Autos zeigt eine Art Rendering. Obwohl die Oberfläche des Objektes vage bleibt, bringt die Silhouette des Autos das Fetischobjekt zum Ausdruck, das gleichermassen Faszination und Abneigung auslösen kann und darüber hinaus ein Status- und Politsymbol darstellt.

Die Tischkante, das zweite Motiv in einer Kleinstedition von acht, gehört mittlerweile zum «Klassiker» unter den Motiven von Daniel Karrer. Es funktioniert als Kontrast zu und Weiterführung von dem Automotiv, denn die blaue Fläche dient als Verbindungselement zwischen den beiden Arbeiten. Die Tischkante und der Perspektivwechsel stehen für das Aufeinandertreffen von gegenständlicher und abstrakter Malerei und Druckgrafik. Dabei lässt Karrer unbeantwortet, ob es sich hier um eine räumliche Illusion oder lediglich um ein Tischtuch mit ornamentalen Verzierungen handelt, die in die weite Ebene des Raumes verschwindet.

Daniel Karrer ist in seiner Malerei an der Oberflächlichkeit von Objekten und ihrer Verschleierung interessiert. Anknüpfend an unterschiedliche historische skulpturale Positionen wie Antonio Corradino oder Christo und Jeanne-Claude steht bei Karrers Malerei die Objekthaftigkeit und Stofflichkeit formaler Elemente im Vordergrund. Die Verschleierung der wahren Oberflächen spiegelt sich in gegenständlichen Ebenen wider, wie auch in Motiven des Verborgenen. Karrer malt enigmatische Objekte, die einerseits verständlich aber andererseits unergründlich erscheinen - Wasser, Berge, Teppiche, Tischdecken, Hecken, aber auch Renderings, computergenerierte Hüllen, die Volumen darstellen, aber eigentlich keine Körperlichkeit besitzen und ein Wechselspiel von Textur und Volumen darstellen. Der Künstler untersucht das Medium und hinterfragt damit das Wesen von Bild und Abbild in der Malerei und Grafik - nämlich die Repräsentation von Realität durch eine flache und oft glatte Oberfläche.

Daniel Karrers letzte institutionelle Einzelausstellungen waren im Kunstmuseum Olten (2021) und in der Kunsthalle Arbon (2019) zu sehen. Seine Werke wurden unter anderem im Kunsthaus Pasquart, Biel und der Kunsthalle Basel gezeigt. Seine Werke sind Teil der Sammlungen des Kunstkredits Basel Stadt und Baselland sowie des Kunstmuseums Olten.

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