Natacha Donzé

*1991 Boudevilliers, lebt und arbeitet in Lausanne

https://natachadonze.com

Juni 2022

  1. susceptible, 2022
    susceptible, 2022 Siebdruck und Beflockung
    Auflage: 20
    Bildgröße: 50,00 x 40,00 cm
    Blattgröße: 52,00 x 42,00 cm
    Produktion: Lowrider, Fribourg
    CHF 640.00

Natacha Donzés abstrakt anmutende Werke sind reich an assoziativen visuellen Referenzen. Ausgangspunkt der aktuellen Edition ist eine Ansichtskarte aus den 1960er oder 1970er Jahre, die mit Neonfarben und beflockten Partien in der Tradition der Schwarzlicht-Plakate realisiert wurde. Inspiriert von der euphorisierenden Ästhetik solcher fluoreszierenden Bilder, die generell mit der psychedelischen Subkultur in Verbindung gebracht wird, hat die Künstlerin ihre Edition in kräftig leuchtenden Farben im Siebdruckverfahren und mit der Technik der Beflockung ausgeführt. Das Motiv ist an meteorologische Satellitenaufnahmen und andere Arten von Falschfarbendarstellungen angelehnt. Mit dieser rätselhaften Landschaft evoziert die Künstlerin Themen wie den Klimawandel und Unwetter-Katastrophen.

Die Vermischung von fragmentären Elementen aus heterogenen Bilderwelten wie die der Populärkultur, der Architektur oder der Wissenschaft ist ein wiederkehrender Aspekt in Natacha Donzés vorwiegend malerischer Praxis. In Donzés geheimnisvoll-verführerischen Kompositionen herrscht eine gewisse Sinnlichkeit, die auch in der aktuellen Edition durch die satten Farben und die Haptik der mit Textilfasern beflockten Flächen zum Vorschein kommt. Die Verwendung dieser dekorativen, in der Druckgrafik seltenen Veredlungstechnik widerspiegelt Natacha Donzés Neugierde für handwerkliche Verfahren sowie ihre Offenheit, ihre künstlerische Praxis durch neue Prozesse zu erweitern. Indem sie unterschiedlich konnotierte Ausführungsmethoden kombiniert, hinterfragt Natacha Donzé unsere Tendenz zur Kategorisierung in der bildenden Kunst, im Handwerk und in der Industrie.

Natacha Donzé wurde 2018 mit der Bourse culturelle der Fondation Leenaards ausgezeichnet. Die Künstlerin hat vom 13. Mai bis zum 18. Juni in der Galerie Lange + Pult in Zürich und vom 21. August bis 21. Januar im Kunst(zeug)haus in Rapperswil-Jona Einzelausstellungen. Ihre Werke sind unter anderem in den Sammlungen des Musées des beaux-arts in La Chaux-de-Fonds, der Stadt Lausanne und der Schweizerischen Nationalbibliothek vertreten. VH

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