Pia Fries

*1955 Beromünster, lebt und arbeitet in Düsseldorf

https://piafries.com

Januar 2022

  1. genau dies, 2021
    genau dies, 2021 Siebdruck und Acrylfarbe, Unikat
    Bildgröße: 70,00 x 50,00 cm
    Produktion: Studio Pia Fries, Düsseldorf

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  2. just hier, 2021
    just hier, 2021 Siebdruck und Acrylfarbe, Unikat
    Bildgröße: 70,00 x 50,00 cm
    Produktion: Studio Pia Fries, Düsseldorf

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  3. wird das, 2021
    wird das, 2021 Siebdruck und Acrylfarbe, Unikat
    Bildgröße: 70,00 x 50,00 cm
    Produktion: Studio Pia Fries, Düsseldorf

    vergriffen

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Die neue Serie von Pia Fries ist im Spannungsfeld zwischen Druckgrafik und Malerei angesiedelt. Ausgangspunkt dieser Serie sind drei pastose Pinselaufträge mit weisser Ölfarbe auf einem Stück Jute. Die fotografische Abbildung dieser malerischen Gesten wird in mehreren Schritten mittels Siebdruckes in die Fläche überführt. Da die Künstlerin den Druck jeweils selbst von Hand vornimmt, ist jedes Blatt einzigartig. Fries kombiniert ein klassisches Trompe-l'œil mit einem Moiré-Effekt und schafft mit der gewählten Drucktechnik die Illusion einer räumlichen Täuschung. Dies gelingt ihr, indem sie in mehreren Stufen den Siebdruck und Teile des Blattes abdeckt, sodass immer nur ein Segment der Fläche für die stufenweise hinzugefügten malerischen Gesten freigegeben wird. Die Kombination von Druckgrafik und Malerei gestaltet sich dabei komplex und aufwendig, ermöglicht jedoch die Emanzipation des Siebdrucks als eigenständiges malerisches Element. Somit vereinigt die Komposition auf eine poetische Art und Weise den Druck und die Malerei zu einem vielschichtigen Spiel von Ebenen, Farben, Linien und Rastern.

Die Wichtigkeit druckgrafischer Elemente zieht sich durch einen Grossteil des Œuvres von Pia Fries. Schon seit den frühen 2000er Jahren reflektiert die Künstlerin das gedruckte und reproduzierte Bild als formgebendes Element in ihrer Malerei. Dabei nimmt sie klassische druckgrafische Fragmente beispielsweise von Maria Sibylla Merian oder Hendrick Goltzius auf und entwickelt anhand von Motivausschnitten eine neue malerische Sprache, die die grafischen Elemente weniger als Referenz denn als eigenständiges Bildelement einsetzt und die Autonomie des gedruckten sowie auch des gemalten Bildes unterstreicht. Die Werkserie «genau dies / just hier / wird das, 2021» ist dabei in mehrfacher Hinsicht typisch für ihre Arbeitsweise. Zum einen changiert die gestische Abstraktion im Werk von Pia Fries zwischen Material- und Farbsprache. Dabei wird die dynamische Komponente durch das Zusammentreffen der subjektiven Geste mit den gedruckten Elementen erzeugt. Zum anderen spielen Wortschöpfungen als Titel in dem Werk von Pia Fries schon seit Längerem eine Rolle. Es sind Sprachspiele, die das Experimentelle an der intermedialen und prozessualen Arbeit der Künstlerin vor Augen führen. Die Aneinanderreihung der scheinbar aus dem Kontext gerissenen Wörter verdeutlicht nach längerer Reflexion die Klarheit des existenziellen, malerischen Moments.

Pia Fries’ letzte institutionelle Einzelausstellungen waren im Kunstpalast Düsseldorf (2019), im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris (2019) und im Museum Kurhaus Kleve (2017) zu sehen. Die Künstlerin wurde 2017 mit dem renommierten Gerhard-Altenbourg-Preis ausgezeichnet. Ihre Arbeit wurde 1999 auf der von Harald Szeemann kuratierten Biennale von Venedig gezeigt. Pia Fries’ Werke befinden sich unter anderem in den Sammlungen des LACMA, Los Angeles, und im Museum Folkwang, Essen.

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