Una Szeemann

*1975 Locarno, lebt und arbeitet in Locarno und Zürich

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September 2021

  1. Virare al tatto I, 2021
    Virare al tatto I, 2021 Heliogravüre
    Auflage: 5
    Bildgröße: 52,50 x 39,50 cm
    Blattgröße: 76,00 x 55,80 cm
    Produktion: Arno Hassler, Moutier
    CHF 800.00
  2. Virare al tatto II, 2021
    Virare al tatto II, 2021 Heliogravüre
    Auflage: 5
    Bildgröße: 52,50 x 39,50 cm
    Blattgröße: 76,00 x 55,80 cm
    Produktion: Arno Hassler, Moutier
    CHF 800.00
  3. Virare al tatto III, 2021
    Virare al tatto III, 2021 Heliogravüre
    Auflage: 5
    Bildgröße: 52,50 x 39,50 cm
    Blattgröße: 76,00 x 55,80 cm
    Produktion: Arno Hassler, Moutier
    CHF 800.00
  4. Virare al tatto IV, 2021
    Virare al tatto IV, 2021 Heliogravüre
    Auflage: 5
    Bildgröße: 52,50 x 39,50 cm
    Blattgröße: 76,00 x 55,80 cm
    Produktion: Arno Hassler, Moutier
    CHF 800.00
  5. Virare al tatto V, 2021
    Virare al tatto V, 2021 Heliogravüre
    Auflage: 5
    Bildgröße: 52,50 x 39,50 cm
    Blattgröße: 76,00 x 55,80 cm
    Produktion: Arno Hassler, Moutier
    CHF 800.00

Una Szeemanns Edition Virare al tatto, was auf Italienisch so viel wie «Wenden durch Berührung» bedeutet, besteht aus fünf Heliogravüren, die im Atelier de gravure des Meisterdruckers Arno Hassler in Moutier entstanden sind. Die Blätter zeigen Konstellationen von Licht und Schatten, wolkenartige Gebilde, die durch feine Farbabstufungen von leuchtendem Weiss bis hin zu sattem Schwarz gekennzeichnet sind. Subtile Nuancen von Verschwommenheit und Schärfe verleihen den Bildern einen atmosphärischen Charakter, irgendwo zwischen Erde, Wasser und Himmel. Entstanden sind die Motive als Sandstrukturen, die Szeemann auf einer dünnen Glasplatte gestreut und durch Handbewegungen trassiert hat. Ähnlich wie bei einem Photogramm fungierte die Glasplatte dann als Positivfilm zur Belichtung der Druckplatte. Somit verwandelte die Künstlerin mittels der Heliogravüre als Medium ihre Berührungen in abstrakte, lichtdurchflutete Volumen und Räume.

Spuren von Körpern und Bewegungen sind wiederkehrende Elemente in Una Szeemanns multimedialem, meist installativem Schaffen. Oft stehen diese Spuren für etwas Unsichtbares, Unterbewusstes. In diesem Sinne untersucht die Künstlerin die gegensätzliche Beziehung zwischen der Psyche als unermessliches Inneres und dem Körper als deren räumlich wie auch zeitlich begrenzter Träger. Ihr Interesse, für den Verstand Unfassbares sowie sprachlich schwer Vermittelbares sichtbar zu machen, spiegelt sich beispielsweise auch im Werk Die verschobene Verdichtung eines Schläfers (2018). Es handelt sich um Kupferplatten, auf denen die Künstlerin ihre Träume choreografisch übersetzt und die Körperbewegungen durch Oxidationspuren festgehalten hat. Im Zentrum von Szeemanns Œuvre steht somit ebenso der Widerspruch, dem Unbewussten eine Form geben zu wollen. In dieser Hinsicht spielen die verwendeten Materialien eine gleichermassen wichtige Rolle. Sei es Stoff, Leder, Gips, Haare oder eben Sand, die gewählte Materie besitzt ein eigenes Wesen, das bei der Formgebung mitwirkt. Die Serie Virare al tatto zeugt von Szeemanns skulpturalem Umgang mit der Materie, um Prozesse wie das Verschwinden zu verbildlichen. VH

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