Dove Allouche

*1972 in Sarcelles, lebt und arbeitet in Paris

https://www.peterfreemaninc.com/artists/dove-allouche

Juni 2024

  1. AgBr, 2024
    AgBr, 2024 Fine Art Pigmentdruck
    Auflage: 10
    Bildgröße: 110,00 x 70,10 cm
    Blattgröße: 120,00 x 80,00 cm
    Produktion: I-Labo, Paris

    vergriffen

    Anfragen
  2. Coin de quartz, 2024
    Coin de quartz, 2024 Lambda-Druck
    Auflage: 15
    Bildgröße: 29,80 x 19,60 cm
    Blattgröße: 40,00 x 30,00 cm
    Produktion: picto, Paris
    CHF 720.00

Dove Allouche hat für die Ausstellung «Echoes of Imagination» zwei neue Werke geschaffen, die sich mit den Anfängen der Fotografie beschäftigen. Allouches künstlerisches Schaffen bewegt sich an der Schnittstelle von Fotografie und physikalischen Naturphänomenen, in denen der Künstler die Grundlagen von Materie und Licht detailliert untersucht.

Das Werk «AgBr» ist eine Abstufung einer Grauskala, die aus fünf Mikrofotografien eines Ausschnitts aus einer der frühesten Fotografien des Toten Meeres gewonnen wurde. Es handelt sich um einen Albumen Abzug des französischen Fotografen Felix Bonfils (1831-1885), der die mit Salzformationen bedeckten und von Gebirgsketten umgrenzten Ufer des Toten Meeres zeigt. Für den Künstler ist das Tote Meer, das für seine Bitumenquellen und die spezifische Dichte seines Wassers berühmt ist, vor allem eine Erinnerung an die Ursprünge der Fotografie: Aus diesem See stammte nämlich das Bitumen, das Nicéphore Niepce 1827 verwendete, um das erste Bild in der Geschichte der Fotografie zu fixieren, eine Landschaft, die er aus dem Fenster seines Hauses in Saint-Loup-de-Varennes aufgenommen hatte. Die verschiedenen Grautöne, die Dove Allouche geschaffen hat, verweisen sowohl auf die symbolische Trennung zwischen Meer und Land als auch auf die chemische Umwandlung der Silbersalzkörner, aus denen die Bilder bestehen. AgBr, gemeinhin als Silberbromid bekannt, verdankt seine fotografischen Eigenschaften seiner Kristallstruktur. Verunreinigungen und Oberflächendefekte wirken sich auf die Lichtempfindlichkeit aus und erleichtern das Erscheinen eines Bildes.

Während «AgBr» als grossformatiger Fine Art Print auf BFK Rives konzipiert wurde, ist das zweite Werk «Coin de quartz» ein kleinformatiger analoger Lambda-Druck. Von den Silbersalzkörnern in «AgBr» bis hin zu einem Sandkorn wird auch «Coin de quartz» durch Mikrofotografie gewonnen: Eine winzige Quarzprobe wird über ihre gesamte Oberfläche abgeschliffen und unter polarisiertem Licht betrachtet. Die daraus resultierende Farbabstufung ist nicht das Ergebnis einer spektralen Zerlegung des Lichts wie bei einem Prisma. Diese Farbtafel, die sogenannte Newtonsche Farbskala, enthält keine der Farben des Regenbogens, sondern die interferentiellen, ausserspektralen Farben, die zur Erkennung und Identifizierung von Mineralien verwendet werden.

Dove Allouche verwischt konsequent die Grenzen zwischen Fotografie und bildender Kunst und bietet durch sorgfältige Beobachtung und Manipulation eine neue Perspektive natürlicher Elemente. Seine Werke fordern dazu auf, sich mit den komplexen Beziehungen zwischen Materie, Licht und Wahrnehmung auseinanderzusetzen, und laden dazu ein, konventionelle Formen visueller Darstellung zu überdenken. Allouches künstlerische Praxis ist ein Zeugnis für die anhaltende Faszination der natürlichen Welt und das transformative Potenzial der künstlerischen Interpretation.

Dove Allouche ist Professor an der Beaux Arts de Paris. Allouches letzte institutionelle Einzelausstellungen waren unter anderem im Musée de Bagnes (2023), im Musée d’art et d’histoire du Judaïsme in Paris (2022), im Château de Versailles (2019) und in der Contemporary Art Gallery of Vancouver (2018). Seine Werke befinden sich in den Sammlungen des Centre Pompidou und des Louvre in Paris, des MoMA in New York und vielen anderen.

+ mehr - weniger