Camillo Paravicini
*1987 in Poschiavo, lebt und arbeitet in Basel
https://www.camilloparavicini.comJuni 2024
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Untitled (türkis), 2024 Aquatinta (Aussprengverfahren)
Auflage: 10
Bildgröße: 26,80 x 20,80 cm
Blattgröße: 59,80 x 50,00 cm
Produktion: Arno Hassler, Crémines
CHF 880.00 -
Untitled (violett), 2024 Aquatinta (Aussprengverfahren)
Auflage: 10
Bildgröße: 26,80 x 20,80 cm
Blattgröße: 59,80 x 50,00 cm
Produktion: Arno Hassler, Crémines
CHF 880.00 -
Untitled (gelb), 2024 Aquatinta (Aussprengverfahren)
Auflage: 10
Bildgröße: 26,80 x 20,80 cm
Blattgröße: 59,80 x 50,00 cm
Produktion: Arno Hassler, Crémines
CHF 880.00
Camillo Paravicini hat für die Ausstellung «Echoes of Imagination» drei neue Werke in der Technik der Zuckertusche geschaffen. Die Arbeiten veranschaulichen eine strategische Verwischung der Trennlinie zwischen Subjekt und Objekt durch den Künstler. Sind es Menschen, Tiere, Steine, Pflanzen oder gar chimärische Mischwesen? Lächelnde Formen werden zu Köpfen, Körpern und flüchtigen Fabelwesen. Die faszinierenden Trugbilder beruhen einerseits auf einer kindlichen Einfachheit und der Spontaneität der malerischen Geste. Andererseits zeigt die Wahl der Technik, wie wichtig konzentrierte Ausführung und Präzision für das vollendete Bild sind.
Beim Aussprengverfahren mit Zuckertusche wird das Motiv mit einer Zuckerlösung auf eine glatt polierte Platte gemalt – Korrekturen sind so gut wie nicht mehr möglich. Die Platte wird dann mit einer säurebeständigen Schicht grundiert und in ein Wasserbad gelegt. Der Zucker löst sich auf und hebt die Grundierung von der Platte ab, so dass das darunter liegende Kupfer zum Vorschein kommt. An den Stellen, an denen der Zucker das Kupfer freigelegt hat, ätzt die Säure der Aquatinta eine gleichmässige Tiefe. Im Druck ergeben sich durch die Zuckerätzung scharfe, flache, positive Pinselstriche, die wie satte, flächige Malerei auf Papier wirken.
Interessanterweise greift der Künstler auf die charakteristischen Bilderrahmen seiner kleinformatigen Ölmalereien zurück. Auch die Radierungen sind von einem solchen überdimensionalen weissen Rand umgeben. Wie comicartige Erzählungen wirken die surrealen Figuren auf flächigen Farben. Sie durchqueren Zeiten und Stile und erscheinen gleichzeitig spezifisch und vage. Paravicinis Werk beschäftigt sich oft mit humorvollen, nicht interpretierbaren, imaginären Aspekten der Kunstproduktion, die zwischen Poetik und Komik oszillieren. Paravicinis Werke erzählen Geschichten mit einem Minimum an Information und funktionieren so als eine Art visuelles Haiku.
Camillo Paravicinis letzte institutionelle Einzelausstellungen waren im Bündner Kunstmuseum Chur (2021) und im Benzenholz Raum für zeitgenössische Kunst in Meggen (2018). Er wurde 2021 mit dem Manor Kunstpreis und 2020 mit dem Kunstpreis Riehen ausgezeichnet. Seine Werke befinden sich unter anderem in den Sammlungen Hoffmann-La Roche, Bank Julius Bär, Kanton Luzern und Kanton Graubünden.