Februar 2025
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Park, 2024 Lithografie
Auflage: 12
Bildgröße: 37,00 x 28,00 cm
Blattgröße: 37,00 x 28,00 cm
Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
CHF 680.00 -
Outlook I, 2024 Lithografie
Auflage: 12
Bildgröße: 37,00 x 28,00 cm
Blattgröße: 37,00 x 28,00 cm
Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
CHF 680.00 -
Outlook II, 2024 Lithografie
Auflage: 12
Bildgröße: 37,00 x 28,00 cm
Blattgröße: 37,00 x 28,00 cm
Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
CHF 680.00 -
Clown nose snail, 2024 Lithografie
Auflage: 12
Bildgröße: 37,00 x 28,00 cm
Blattgröße: 37,00 x 28,00 cm
Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
CHF 680.00
Urban Zellwegers vorwiegend malerisches und zeichnerisches Werk weist eine ausgeprägte stilistische und ikonografische Vielfalt auf. Seine geheimnisvolle Bildwelt bewegt sich im Spannungsfeld zwischen einer alltäglichen Banalität und traumhaftem Surrealismus. Die dargestellten Situationen kommen uns in ihrer Bodenständigkeit vertraut vor und sind doch mit einer Symbolik aufgeladen, die unsere Neugier und Fantasie weckt.
Die Natur ist in Form von Tieren, Insekten, Pflanzen oder Landschaften ein wiederkehrendes Element in Zellwegers Œuvre und auch ein zentrales Motiv seiner Edition. Diese vereint vier kleinformatige Lithografien in nüchternen Tönen mit gezielt gesetzten, fröhlichen Farbakzenten. Die einzelnen Szenen zeigen eine karge Berglandschaft, einen menschenleeren Park mit Sitzbänken, eine hybride Menschenfigur mit Schmetterlingsflügeln, die in die Ferne blickt, sowie eine Schnecke mit einer Clownsnase als Gehäuse, die farbige Spuren auf dem Blatt hinterlassen hat und sich auf einem Ast ausruht. Allen vier Lithografien gemeinsam sind die leeren Stellen, die wie unbespielte Projektionsflächen unsere Vorstellung anregen und den Raum für Interpretation öffnen. Sie verleihen den Bildern etwas Mysteriöses, Prozesshaftes, als wäre das Dargestellte noch im Entstehen oder bereits wieder am Verschwinden.
Während die Serie eine gewisse Ruhe ausstrahlt, die mit der Stabilität des Baumstammes in Einklang steht, wirkt sie gleichzeitig auch belebend, analog zu den dynamisch nach oben strebenden Ästen. Wie so oft in Zellwegers Werken vermitteln die Szenerien und Figuren zeitgleich unterschiedlichste Gefühle. Die zum Ausdruck gebrachten Stimmungen sind voller Ambivalenz und schwanken zwischen Kitsch und Melancholie, Komik und Beklemmung, Romantik und Extravaganz. Mit diesen Zwischenräumen lädt Zellweger zur Interpretation ein und geht damit auch der Frage nach, wie wir Bildern Bedeutung zuschreiben.
Urban Zellweger hat 2016 den Bachelor of Fine Arts an der ZHdK in Zürich absolviert. Er wurde 2017 mit dem Kiefer Hablitzel │ Göhner Art Prize ausgezeichnet und erhielt 2024 das Werkstipendium der Stadt Zürich. Seine letzten institutionellen Einzelausstellungen waren unter anderem im CAN Centre d’art Neuchâtel (2022), am Istituto Svizzero in Milano (2018) und im Kunstverein Nürnberg (2018).-
momoka 11, 2024 Pigmentdruck auf Leinwand
Auflage: 25
Bildgröße: 20,50 x 31,00 cm
Blattgröße: 30,00 x 40,00 cm
Produktion: Gwerder Art AG, Schlieren
CHF 860.00 -
momoka 12, 2024 Pigmentdruck auf Leinwand
Auflage: 25
Bildgröße: 20,50 x 31,00 cm
Blattgröße: 30,00 x 40,00 cm
Produktion: Gwerder Art AG, Schlieren
CHF 860.00 -
momoka 13, 2024 Pigmentdruck auf Leinwand
Auflage: 25
Bildgröße: 20,50 x 31,00 cm
Blattgröße: 30,00 x 40,00 cm
Produktion: Gwerder Art AG, Schlieren
CHF 860.00
Annelies Štrba ist eine Meisterin darin, in ihren Werken einen Wimpernschlag zwischen Traum und Wirklichkeit einzufangen und hat für die Ausstellung «Gardens of Dreams» drei neue Editionen geschaffen. Niemand sonst versteht es so gut, Kunstwerke zu schaffen, denen ein besonderer Zauber anhaftet und die Betrachtenden in eine Art Zwischenwelt eintauchen lassen, sei es durch ein schlafendes Kind, feenhafte Wesen, entrückte Landschaften und Städte oder ein zauberhaftes Naturschauspiel. Sie fängt das Immaterielle eines Momentes oder einer besonderen Stimmung ein und obwohl die Bilder einen bestimmten Zeitpunkt festhalten, rufen sie in uns einen Zustand der Zeitlosigkeit hervor. Die Künstlerin spricht durch ihre Bilder selbst zu uns und jeder findet seinen eigenen Zugang zu ihren symbolisch aufgeladenen Werken. Wie genau ihre Arbeiten entstehen, verrät sie nicht. Ihr Repertoire erstreckt sich von Fotografie über Film und Malerei bis hin zu digitalen Medien.
Ein immer wiederkehrendes Motiv in ihren Arbeiten sind Blumenwiesen in rauschenden Farben und von anmutend verklärter Schönheit. Štrba schöpft ihre Inspiration stets aus ihrem unmittelbaren Kosmos, zu dem neben ihrem familiären Umfeld auch Natur, Wiesen und Blumen gehören, von denen sie in Amden und über dem Monte Verità, wo sie oft arbeitet, stets umgeben ist. Blumen haben für sie etwas Magisches, sagt die Künstlerin und ihre stetige Veränderung fasziniert sie. Der Werktitel «momoka» stammt von einem japanischen Mädchennamen ab und bedeutet Hunderte von Blumen.
Als Medium verwendet Annelies Štrba bewusst die Leinwand als Träger des Pigmentdruckes. Schon bei ihrer allerersten Ausstellung, die 1990 in der Kunsthalle Zürich stattfand, war die Leinwand ein entscheidendes Element. Nachdem sie in den ersten 20 Jahren ihres Schaffens im Stillen fotografierte und ihre Werke nachts, wenn die Kinder schliefen, in ihrer selbst eingerichteten Dunkelkammer entwickelt hatte, wollte sie ihre Arbeiten nicht als «Familienfotografien» verstanden wissen. Denn Fotografie war für sie immer ein Mittel zum Zweck um bestimmte, besondere Momente, die um sie herum stattfanden, festhalten zu können und damit etwas Tiefergehendes auszudrücken. Deshalb waren in ihrem Haus auch einige Kameras verteilt, denn sie musste stets schnell sein. Gegen den Willen des damaligen Ausstellungskurators, entwickelte sie ihre Arbeiten auf grossformatigen Foto-Leinwänden und kolorierte sie anschliessend. Damit leistete sie Pionierarbeit, in dem sie Fotografie in Malerei transformierte. Damals waren die Arbeitsprozesse noch analog. Heute sind sie digitaler geworden und die Künstlerin arbeitet mit Licht am Bildschirm, wo für sie die Alchemie stattfindet und etwas Magisches passiert.
Annelies Štrba erhielt zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt 2020 den Willy Reber Kunstpreis. Ihre letzten institutionellen Einzelausstellungen fanden in der Fotostiftung Schweiz in Winterthur (2023), im Musée des beaux-arts La Chaux-de-Fonds (2021) und dem Kunstmuseum Chur (2021) statt. Ihre Werke befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen, unter anderem dem Centre Pompidou in Paris, der Scottish National Gallery of Art in Edinburgh und der Hamburger Kunsthalle.
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Untitled 1, 2024 Lithografie auf BFK Rives
Auflage: 25
Bildgröße: 70,00 x 50,00 cm
Blattgröße: 70,00 x 50,00 cm
Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
CHF 800.00 -
Untitled 2, 2024 Lithografie auf BVK Rives
Auflage: 25
Bildgröße: 70,00 x 50,00 cm
Blattgröße: 70,00 x 50,00 cm
Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
CHF 800.00
Albrecht Schnider hat für die Ausstellung «Gardens of Dreams» zwei neue Lithografien in Zusammenarbeit mit dem Meisterdrucker Thomi Wolfensberger geschaffen. Die Werke, die auf den ersten Blick nahezu identisch erscheinen, basieren auf zwei unterschiedlichen Zeichnungen, die der Künstler über Wochen hinweg auf Plexiglasplatten gemalt hat. Im ersten Schritt wurden die Zeichnungen durch manuelle Belichtung auf die Steine übertragen, bevor Schnider im zweiten Schritt die einzelnen Farben direkt auf die Lithografiesteine malte. Diese direkte und präzise Arbeitsweise unterstreicht seine langjährige Auseinandersetzung mit den formalen und gestischen Möglichkeiten der Malerei und Druckgrafik.
Beide Werke zeugen von Schniders charakteristischer Balance zwischen Kontrolle und Zufall, Struktur und freier Form. Im Zentrum stehen Rosen, deren Farbtöne und dichte Blütenblätter die Bildfläche dominieren. Während die erste Lithografie mit klassisch warmen und kalten Rottönen spielt – von Altrosa bis Bordeauxrot – präsentiert sich das zweite Blatt in einem reduzierten, silbergrauen Farbklang. Hier wurde ein besonderes Silberzink-Pigment verwendet, um die kühle Eleganz der Darstellung zu betonen. Doch nicht nur die floralen Motive, sondern auch die Stile der Blumen sind von zentraler Bedeutung: Die klar definierten Linien und die räumliche Schichtung der Farbflächen erzeugen eine fast skulpturale Präsenz und laden die Betrachtenden ein, die Werke sowohl aus der Ferne als auch in der Nähe zu erkunden. So wird die lithografische Technik zum Medium eines poetischen Spiels zwischen Fläche und Tiefe.
Im Jahre 2023 auf Einladung der Edition VFO schuf Albrecht Schnider für die Ausstellung «MONOTYPES» in der Kunsthalle Zürich eine Monotypie mit einem ähnlichen Motiv. Diese erste Monotypie Schniders brachte eine neue konzeptuelle Herangehensweise an das Zwischenfeld von Zeichnung, Malerei und Druckgrafik und markierte einen wichtigen Entwicklungsschritt in seinem Schaffen. Mit der Wahl der Lithografie, einem Prozess, der den direkten Dialog zwischen Künstler und Druckmedium fördert, setzt Schnider seine Erkundung des Grenzbereichs zwischen Malerei und Druckgrafik konsequent fort und verbindet handwerkliche Präzision mit einer fein nuancierten Bildsprache.
Die Auseinandersetzung mit Naturmotiven zieht sich konsequent durch Schniders Werk. Seine Darstellungen von Blumen, Pflanzen und Landschaften sind dabei weniger naturalistische Abbildungen als vielmehr abstrahierte Formstudien, die Betrachtende auf einer emotionalen Ebene ansprechen. Ebenso prägend sind seine Porträts, die er häufig als reduzierte Silhouetten ausführt. In seinen bekannten Kopf-Darstellungen bleibt der zentrale Bereich des Gesichts leer – eine bewusste Leerstelle, die den Fokus auf Form und Kontur lenkt. Diese konzeptuelle Reduktion verleiht seinen Arbeiten eine spannungsvolle Ambivalenz zwischen Figuration und Abstraktion, die auch in der Wahl der Blumen als Motiv sichtbar wird: Sie stehen in ihrer Vereinfachung nicht nur für natürliche Formen, sondern auch für Fragilität und Vergänglichkeit.
Albrecht Schnider hatte in den letzten Jahren zahlreiche Einzelausstellungen, darunter im Kunstmuseum Thun (2021). Seine Werke sind in verschiedenen öffentlichen Sammlungen vertreten, darunter im Kunsthaus Zürich, Kunstmuseum Bern und im Kupferstichkabinett Berlin. Neben vielen Monografien wurde 2019 der Dokumentarfilm «Albrecht Schnider – Was bleibt» unter der Regie von Rita Ziegler veröffentlicht, der einen tiefen Einblick in sein künstlerisches Schaffen bietet.-
Gardens of Dreams N°2, 2024 Offsetdruck und Direkter Flachdruck auf aluminiumbeschichtetem Spiegelglanzpapier
Auflage: 22
Bildgröße: 63,50 x 42,00 cm
Blattgröße: 63,50 x 42,00 cm
Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
CHF 1’200.00 -
Gardens of Dreams N°4, 2024 Offsetdruck und Direkter Flachdruck auf aluminiumbeschichtetem Spiegelglanzpapier
Auflage: 22
Bildgröße: 63,50 x 42,00 cm
Blattgröße: 63,50 x 42,00 cm
Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
CHF 1’200.00 -
Gardens of Dreams N°8, 2024 Offsetdruck und Direkter Flachdruck auf aluminiumbeschichtetem Spiegelglanzpapier
Auflage: 22
Bildgröße: 63,50 x 42,00 cm
Blattgröße: 63,50 x 42,00 cm
Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
CHF 1’200.00 -
Gardens of Dreams N°14, 2024 Offsetdruck und Direkter Flachdruck auf aluminiumbeschichtetem Spiegelglanzpapier
Auflage: 22
Bildgröße: 63,50 x 42,00 cm
Blattgröße: 63,50 x 42,00 cm
Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
CHF 1’200.00 -
Gardens of Dreams N°15, 2024 Offsetdruck und Direkter Flachdruck auf Papier
Auflage: 3
Bildgröße: 150,00 x 100,00 cm
Blattgröße: 154,00 x 104,00 cm
Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
CHF 12’000.00 -
Gardens of Dreams N°9, 2024 Offsetdruck und Direkter Flachdruck auf aluminiumbeschichtetem Spiegelglanzpapier
Auflage: 22
Bildgröße: 63,50 x 42,00 cm
Blattgröße: 63,50 x 42,00 cm
Produktion: Thomi Wolfensberger, Zürich
CHF 1’200.00
Maya Rochat hat sich mit ihren immersiven Installationen, in denen Architektur, Natur und abstrakte Malerei miteinander verschmelzen, international einen Namen gemacht. In ihrer Praxis kombiniert die Künstlerin digitale und analoge Verfahren, um ihre Werke zu schaffen, die sich durch Bildüberlagerungen, intensive Farben und eine Vielfalt von Texturen auszeichnen. Ihre Edition «Gardens of Dreams» ist eine Fortsetzung der Serien «Poetry of the Earth» und «Action will follow vision», die in den gleichnamigen Einzelausstellungen im MEP Maison européenne de la photographie in Paris (2023) respektive im Château de Gruyères (2024) gezeigt wurden. «Gardens of Dreams» besteht aus fünf fotografischen Arbeiten, die im Offset- und Direktflachdruckverfahren auf aluminiumbeschichtetes Papier gedruckt wurden, was ihnen eine besondere Leuchtkraft verleiht und durch die Spiegelung einen fesselnden Bewegungseffekt erzeugt. Die Serie basiert auf einer Sammlung von alten Diapositiven, die geschützte Blumenarten der Schweiz abbilden.
Die Motive der aktuellen Edition sind in einem langen Prozess mit zahlreichen Etappen entstanden. Maya Rochat bearbeitete die Dias zunächst händisch mit chemischen Mitteln und Säuren, und setzte sie Hitze und Sonnenlicht aus, um Flecken, Blasen und Risse zu erzeugen, die an fotografische Entwicklungsfehler oder Alterungsspuren auf alten Fotografien erinnern. Anschliessend bearbeitete sie die Bilder digital, um kontrastreiche Akzente zu setzen und die für sie typische visuelle Dichte zu erzeugen. Mit Effekten wie der Positiv-Negativ-Umkehrung oder der drastischen Sättigung der Farben hat die Künstlerin die physische Zersetzung der Dias in ästhetisch reizvolle Bilder verwandelt. Während die Beschädigung der empfindlichen Bildoberfläche klare Parallelen zur chemischen Verschmutzung der Natur und der Auslöschung der Pflanzenvielfalt aufweist, setzt Rochat bewusst den Fokus auf die Schönheit unserer natürlichen Umgebung. Anstatt mit düsteren Szenarien Kritik zu üben, weckt sie mit traumhaft anmutenden Kompositionen die Lust zur Kontemplation und fördert so die Wertschätzung der Natur.
Neben den fünf Werken auf silbrigen Bogen hat Maya Rochat einen grossformatigen Druck auf mattem Papier gefertigt, der in einer Auflage von 3 Exemplaren produziert wurde. Diese Arbeit erlaubt den Betrachtenden eine unterschiedliche Erfahrung ihrer Blumenmotive und verstärkt das Wechselspiel zwischen Mikro- und Makroansicht, das Rochats Werken inhärent ist.
Maya Rochat hatte Einzelausstellungen in zahlreichen Institutionen, zuletzt im Photo Elysée in Lausanne (2024-2025) und im MEP Maison européenne de la photographie in Paris (2023). 2024 wurde ihr bisher umfangreichstes Kunst-am-Bau Projekt «Language of Color ETH» an der ETH Zürich eingeweiht.-
Untitled (compassion), 2024 Archivalischer Pigmentdruck auf Canson Arches 310g, Pigmenttinte auf farbigem Passepartout
Auflage: 12
Bildgröße: 29,70 x 21,00 cm
Blattgröße: 29,70 x 21,00 cm
Produktion: Thi My Lien Nguyen Studio, Winterthur & Gautschi Editions Aarau
CHF 800.00
In ihrer Kunstpraxis setzt sich Thi My Lien Nguyen mit komplexen soziokulturellen Themen wie Migration, Zugehörigkeit und Identität auseinander. Sie beschäftigt sich häufig mit Fragen der Inklusion und untersucht durch partizipative Formate die Art und Weise, wie wir zusammenleben, welche Räume wir schaffen, für wen und warum. In ihrer Edition «Untitled (compassion)» kombiniert die Künstlerin zwei analoge Fotografien, farbige Passepartouts mit passenden Rahmen und ein Gedicht zu einer harmonischen Einheit. Der Titel des Werkes wie auch die im Gedicht erwähnten «tausend Hände» und «tausend Augen» beziehen sich auf die buddhistische Bodhisattva Guanyin, die als Göttin des Mitgefühls verehrt wird.
Das zweiteilige Werk ist im Herbst 2024 während einer Artist Residency in London entstanden. In der englischen Metropole begegnete die Künstlerin den abgebildeten Bananen und Mangostanfrüchten, die sie aus Reisen nach Südostasien kennt und in ihr eine gewisse Sehnsucht weckten. Die Verfügbarkeit dieser exotischen Früchte spiegelt die globalisierte Gesellschaft, in der wir leben, wider. Sie unterstreicht auch die Wichtigkeit von Lebensmitteln für Gemeinschaften, die in der Fremde leben: Über das Essen lässt sich ein direkter Bezug zur Heimat herstellen und so auch die eigene kulturelle Identität bewahren. Importierte Produkte – insbesondere frisches Obst – schmecken jedoch nie ganz wie im Ursprungsland. Zwischen Vorstellung und Wirklichkeit klafft eine Lücke, die Fragen nach Authentizität aufwirft und die Sehnsucht nach Heimat noch verstärkt.
Auf den Fotografien werden die Früchte wie wertvolle Gaben von graziösen Händen präsentiert. Die Passepartouts in zarten Pastellfarben und die zierliche Handschrift unterstreichen den feinen Charakter des Diptychons. Bereits in der fünfteiligen Arbeit «No Explanation Needed» (2023) nutzte Nguyen das Passepartout als gestalterisches Bildelement. Indem sie farbigen Karton verwendet und den Bildausschnitt aus dem Zentrum rückt, bricht sie mit etablierten Konventionen und eignet sich diese klassische Präsentationsform für Fotografien und Arbeiten auf Papier an. Dadurch reflektiert sie auch, inwiefern sie von ihrer akademischen Kunstausbildung und dem in Museen dominierenden Kanon geprägt ist. Das Passepartout dient der Künstlerin zudem als Schreibfläche für ihr Gedicht, in dem sie sich auf den Begriff der Heimat bezieht.
Thi My Lien Nguyen arbeitet mit Traditionen, Ritualen, Folklore, Fotografie und Essen. Sie hat 2017 den Bachelor in Camera Arts an der HSLU in Luzern abgeschlossen. Im Jahr 2020 hat sie den «Mili’s Supperclub» gegründet und organisiert seither regelmässig partizipative kulinarische Anlässe. Seit 2023 wirkt Nguyen im kuratorischen Team von Les Complices*, einem unabhängigen feministischen Kunstraum in Zürich. Ihre Werke wurden unter anderem an der 22. Biennial Sesc_Videobrasil in São Paulo (2023), im Museum Haus Konstruktiv in Zürich (2023) und bei Coalmine in Winterthur (2022) gezeigt.
Die Produktion dieser Edition wurde durch die Unterstützung des Amts für Kultur des Kantons St. Gallen ermöglicht.
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Untitled (black), 2024 Siebdruck auf satiniertem Papier
Auflage: 12
Bildgröße: 42,00 x 29,70 cm
Blattgröße: 42,00 x 29,70 cm
Produktion: Siebdruck 27, Zürich
CHF 680.00 -
Untitled (red), 2024 Siebdruck auf satiniertem Papier
Auflage: 12
Bildgröße: 42,00 x 29,70 cm
Blattgröße: 42,00 x 29,70 cm
Produktion: Siebdruck 27, Zürich
CHF 680.00 -
Untitled (blue), 2024 Siebdruck auf satiniertem Papier
Auflage: 12
Bildgröße: 42,00 x 29,70 cm
Blattgröße: 42,00 x 29,70 cm
Produktion: Siebdruck 27, Zürich
CHF 680.00
Lorenza Longhis neue Serie von Siebdrucken, die für die Ausstellung «Gardens of Dreams» entstanden ist, umfasst drei gleiche Sujets in verschiedenen farblichen Ausführungen: «Untitled (blue)», «Untitled (red)» und «Untitled (black)». Die Arbeiten setzen sich mit Fragen der Autorschaft, der Reproduktion und der Konsumkultur auseinander.
Die Werke oszillieren zwischen Pop Art und Minimalismus und zeigen abstrahierte Blumen, deren Blütenmitte, wie oft in Longhis Werken, von Kameralinsen durchbrochen werden – eine Anspielung an Überwachungskapitalismus und die allgegenwärtige Konsumkultur. Die Motive basieren auf Fotografien von Longhis Blumenskulpturen. Zur Konstruktion dieser Skulpturen folgt die Künstlerin YouTube-Anleitungen, die die Herstellung der bekannten Chanel-Kamelien aus Reststoffen zeigen. Diese Verbindung von Luxusreferenzen mit DIY-Techniken reflektiert die Spannung zwischen Handarbeit und industrieller Perfektion.
Der Siebdruckprozess wird bei der Künstlerin auch in ihrer sonstigen Praxis zum Thema: Longhi kombiniert die scheinbar präzise, industrielle Drucktechnik mit sichtbaren Unregelmässigkeiten im Farbauftrag, in dem sie oft ein ungerahmtes Siebdruckgewebe als Druckwerkzeug und Schablone verwendet, die sie direkt auf den Stoff aufträgt, den sie bedrucken will. Diese Unvollkommenheiten dienen als bewusste Störung der Perfektion des Mediums und hinterfragen den Wert von Originalität und dementsprechend auch Luxus im Kontext der massenhaften Bildproduktion. Inspiriert von Andy Warhols Blumenmotiven und Elaine Sturtevants kritischer Auseinandersetzung mit Reproduktion und Autorschaft, reflektieren Longhis Arbeiten ebenfalls die Fragilität des Originals im Zeitalter der Reproduzierbarkeit.
Für diese Edition hat Longhi zum ersten Mal mit einem professionellen Siebdrucker gearbeitet, was die aussergewöhnliche Präzision der Blätter erklärt. Longhi greift bewusst auf diese Technik, wie auch auf Materialien wie Karton und Reststoffe aus der Welt der Massenproduktion zurück. Die verführerisch leuchtenden Farben und die floralen Motive erinnern an Modekampagnen und Produktdesign, doch die Kameralinsen in der Mitte entlarven diese Ästhetik als kritischen Kommentar zur Oberflächenwelt der Konsumkultur. Die Kombination von Schönheit und Überwachung verweist auf die Mechanismen von Verführung und Kontrolle, die in der Marketing- und Warenwelt allgegenwärtig sind.
Lorenza Longhi hatte in den letzten Jahren institutionelle Einzelausstellungen im Kunstverein Freiburg (2025), Swiss Institute New York (2024) und der Kunsthalle Zürich (2021). Sie wurde unter anderem mit dem Shizuko Yoshikawa Preis und dem Preis für Nachwuchskünstlerinnen der Société Générale im Jahr 2020 ausgezeichnet.
Die Produktion dieser Arbeiten wurde durch die Fachstelle Kunstsammlung des Kantons Zürich ermöglicht.-
Players 1, 2025 Inkjet auf Plexiglas
Auflage: 20
Abmessung: 33,00 x 31,50 x 0,50 cm
Produktion: OK Haller, Zürich
vergriffen
Anfragen -
Players 2, 2025 Inkjet auf Plexiglas
Auflage: 20
Abmessung: 30,50 x 34,40 x 0,50 cm
Produktion: OK Haller, Zürich
CHF 940.00 -
Players 3, 2025 Inkjet auf Plexiglas
Auflage: 20
Abmessung: 42,00 x 33,50 x 0,50 cm
Produktion: OK Haller, Zürich
vergriffen
Anfragen -
Players 4, 2025 Inkjet auf Plexiglas
Auflage: 20
Abmessung: 35,70 x 28,60 x 0,50 cm
Produktion: OK Haller, Zürich
CHF 940.00 -
Players, 2025 Inkjet auf Plexiglas
Auflage: 20
Abmessung: 69,70 x 59,10 x 0,50 cm
Produktion: OK Haller, Zürich
vergriffen
Anfragen
Louisa Gagliardis «Players» ist eine mehrteilige Inkjet-Arbeit auf Plexiglas, die die charakteristische Ästhetik der Künstlerin aufgreift – traumhafte, unheimliche Kompositionen, bevölkert von schwer fassbaren Figuren. Entstanden im Zusammenhang mit ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in der Schweiz mit dem Titel «Many Moons» im MASI Lugano, besteht diese Edition aus vier einzelnen Puzzleteilen. Zusammengesetzt ergeben sie ein vollständiges Bild von vier Kartenspielenden, die sich um einen Tisch versammelt haben. Das fragmentierte Format lädt dazu ein, sich mit jedem Teil einzeln zu beschäftigen und gleichzeitig das Gesamtbild zusammenzusetzen. Die einzelnen Puzzlestücke können auch in verschiedenen Anordnungen gehängt werden, wodurch unterschiedliche Interpretationen und Kompositionen entstehen.
Gagliardis digitaler Zeichenprozess ist zentral für ihre Praxis: Ausgehend von Skizzen transformiert sie diese durch akribische Vektorisierung und Farbüberlagerungen, bevor sie sie als digitale Malerei oder Druck auf unkonventionellen Materialien wie Plexiglas, PVC oder Vinyl realisiert. Für diese Edition nutzt die Künstlerin die reflektierende Oberfläche von Plexiglas, die das für ihre Arbeiten charakteristische Zusammenspiel von Licht, Materialität und Tiefenillusion verstärkt. Die entstandenen Bilder schweben zwischen physischer Präsenz und digitaler Distanzierung und betonen den Grenzbereich, in dem ihre Figuren existieren.
In «Players» verkörpern die vier Figuren einen schwebenden Zustand der Animation, der durch die ungewöhnliche Perspektive von oben noch verstärkt wird. Ihre Gesten und Haltungen offenbaren subtile Interaktionen – ein stiller Dialog zwischen Erwartung, Strategie und Schicksal. Die Szene verweist auf die Tradition des Kartenspiels in der Kunstgeschichte, von Cézannes «Die Kartenspieler» bis zu Caravaggios «Die Falschspieler», doch Gagliardis Interpretation reduziert die Erzählung auf einen mehrdeutigen, fast filmischen Moment. Sind die Figuren Verbündete, Gegner oder einfach nur in ihren eigenen Gedanken verloren? Die Künstlerin lässt dies offen und lädt dazu ein, eine eigene Interpretation der Szene zu erschaffen.
Gagliardi beschäftigt sich häufig mit Themen der zeitgenössischen Entfremdung, der digitalen Ästhetik und der Performativität sozialer Rituale. Das Kartenspiel in «Players» kann als Metapher für soziale Interaktionen und Verhandlungen gesehen werden, in denen unsichtbare Dynamiken in einem subtilen Zusammenspiel von Macht, Täuschung und Kameradschaft zum Ausdruck kommen. Die fragmentierte Präsentation der Arbeit unterstreicht zudem die Konzepte von Dissoziation und Perspektive – wie sich Bedeutungen je nach Blickwinkel verändern können.
Die Edition setzt Gagliardis Auseinandersetzung mit der Repräsentation im digitalen Zeitalter fort, in dem die Bilder zwischen Hyperrealität und Immaterialität oszillieren. Indem sie «Players» in vier Teilen zum Leben erweckt, stellt sie konventionelle Erzählstrukturen in Frage und schafft ein Werk, das sowohl als einheitliches Ganzes existiert als auch als unabhängige Kompositionen, von denen jede neue Facetten des sich entfaltenden Spiels enthüllt.
Louisa Gagliardi hatte institutionelle Einzelausstellungen im MASI Lugano (2025) und im Cultuurcentrum Strombeek (2024). Ihre Werke sind in wichtigen Sammlungen vertreten, unter anderem im Musée d’art moderne et contemporain (Mamco) in Genf, im X Museum in Peking und im Tank in Shanghai. Ihre zweite Monografie ist bei Mousse erschienen.